Welche Therapiemaßnahmen gibt es?

Guten Tag, das Thema interessiert offensichtlich viele, ich bedanke mich für die vielen Rückmeldungen, die ich erhalten habe. Es freut mich, dass viele meinen Blog lesen und ich so etwas zum Verständnis für manche Themen beitragen kann.

Die Alzheimer-Demenz ist die Art der Demenz, an der am häufigsten die Patienten erkranken. Mittlerweile werden Wirkstoffe erprobt, die die Bildung von den Plaques, die bei dieser Erkrankung an die Nerven andocken, verringern soll. Es wird derzeit am meisten auf die Reduzierung dieser Plaques focussiert. Ebenso wird geforscht, inwieweit ein Antikörper die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann und direkt an den Amyloiden am Gehirn wirksam ist.

Eine weitere Methode ist, dass Antihistaminika (Antiallergika) eingesetzt werden, um die entzündlichen Prozesse zu mindern.

Für die EU wird derzeit die Zulassung des Antikörper-Wirkstoffs Donanemab geprüft, der in den USA bereits zugelassen istTrotz vielversprechender Studienergebnisse kann jedoch auch Donanemab Alzheimer nicht heilen, sondern lediglich den Krankheitsverlauf bei Menschen im frühen Stadium verlangsamen.

Dies zeigt uns den Forschungsstand, um nur wenige Beispiele zu nennen. Und es gibt Hoffnung, dass eines Tages die Krankheit aufgehalten werden kann.

Aktuell gilt es für uns, so viele Risikofaktoren (welche ich in Teil 1 und 2  genannt habe) auszuschalten wie möglich und sich selbst so gesund und geistig fit zu halten wie es nur eben geht. 

Bei der zeithäufigsten Demenz, der vaskulären Demenz, sieht die Lage schon ganz anders aus.

20% aller Demenzen sind vaskulär (gefäßtechnisch) bedingt. Landläufig ist das der Mensch, dessen Hirn „verkalkt“ ist, da die Arterien im Gehirn durch Kalk verengt oder sogar verschlossen sind und die Blutversorgung für bestimmte Bereiche nicht mehr funktioniert.  Den Begriff Schlaganfall, der dies sehr gut beschreibt, kennt eigentlich jeder. Oft hat der Patient mehrere kleine –oft unbemerkte- Schlaganfälle hintereinander, welche zu der Demenz führen.

Dazu muss es nicht kommen! Diabetes, Bluthochdruck und Hypercholesterinämie sind die drei Erkrankungen, die maßgeblich dazu führen. Wir haben es in der Hand: eine gesunde Ernährung und genügend Bewegung, sowie Ausgeglichenheit zwischen An- und Entspannung, sorgen dafür, dass wir zu einer hohen Wahrscheinlichkeit nicht erkranken. 

Und: wenn Menschen bereits an dieser Art der Demenz leiden, können diese Maßnahmen zu einer deutlichen Verbesserung führen. Die Erkrankung verschwindet nicht ganz, denn es gibt natürlich Schädigungen, die nicht mehr reversibel sind, aber sie ist beeinflußbar! Und ist das nicht schon Grund genug, für einen gesunden Lebensstil?

Die weiteren Formen der Demenz sind in Deutschland nicht so häufig, ausser die Folgen von Parkinson, welche auch in einer Form der Demenz endet, hier steht die Parkinsonerkrankung im Vordergrund und muss behandelt werden.

Zuletzt möchte ich noch die Korsakow-Demenz nennen, welche Folge von Alkohol-Abusus ist. Hier ist leider die traurige Wahrheit: Was weg ist, ist weg. Die Hirnzellen, die hier absterben,kehren nicht mehr zurück.

Wie man mit Demenz im weiteren Verlauf umgeht, um die Betroffenen und die Angehörigen so gut es geht zu unterstützen, lesen Sie im nächsten Teil.

Herzlichst  Renate Münz