Für diejenigen, die regelmäßig meinen Blog lesen, ist das Thema Schlaf nichts Neues.
Ich möchte mich in den nächsten Beiträgen jedoch mal den „Kleinsten“ in unserer Mitte widmen, denn selbst wenn Kinder vielleicht noch nicht so viele Sorgen und Nöte haben wie Erwachsene, können auch sie belastet sein und Themen haben, die sie sehr beschäftigen.
Dies nimmt dann ebenso Einfluß auf den Schlaf und die Qualität des Schlafes.
In einer Zeit immer größer werdender Herausforderungen versuchen oft die Eltern negative Belastungen und Gefühle vor den Kindern zu verbergen, aber wir alle wissen, welch sensible Wesen Kinder sind und dass sie viel mehr von den Themen- auch in der Schule und im Kindergarten oder in den sozialen Medien- wahrnehmen, als uns manchmal lieb ist.
Jüngste Studien zeigen, dass es immer mehr Kinder gibt, die durch all diese Einflüsse stark belastet werden und darauf mit Verhaltensänderungen, Ängsten und damit verbundenen Symptomen wie Bauchweh, Kopfschmerzen oder Übelkeit reagieren. Diese Stressoren beeinflussen den Schlaf und weitergehend auch die psychische Gesundheit der Kids.
Die vielen Eindrücke sind schwierig zu verarbeiten und folglich fällt es abends schwerer, zur Ruhe zu kommen. Selbst die Kleinsten machen sich schon ihre Sorgen. Ist dieser Stresspegel dauerhaft erhöht, kommt man nicht in die benötigte Erholungsphase, da zu viel Cortisol im Blut, den Körper und Geist nicht zur Ruhe kommen lässt.
Ein guter Schlaf ist wichtig für die Regeneration, um auch in der Schule konzentriert dem Unterricht folgen zu können. Gelingt dies nicht und werden dann auch noch die Noten schlechter, befindet sich so ein kleiner Mensch ebenfalls wie ein Erwachsener in einer Abwärtsspirale. Denn fehlender Schlaf und fehlende Regeneration schwächen zusätzlich das Immunsystem.
Wie können also die Eltern oder andere Angehörige, die sich um das Kind kümmern, dazu beitragen, dass die oben genannten Faktoren minimiert werden?
Zunächst:
Das Kind benötigt eine vertraute Person, die ihm zuhört und die Befürchtungen und Ängste ernst nimmt.
Ein schönes Ritual könnte sein- ich denke, das machen auch schon sehr viele Eltern- dass sie abends vor dem Schlafengehen eine gewisse Zeit mit dem Kind sprechen. Über Dinge, die am Tag geschehen sind, was nicht so schön war und was schön war. Beginnen Sie mit den nicht so angenehmen Dingen und enden Sie mit den schönen Dingen, so bleiben diese länger im Gedächtnis haften. Fragen Sie nicht zu viel, sondern geben Sie dem Kind einfach die Möglichkeit, sich zu äußern. Vielleicht wird am Anfang nicht so viel aufkommen, aber Sie werden sehen, dass ihr Kind diese Zeit genießt und nutzt, um Dinge mit Ihnen zu besprechen.
Allein das Gefühl der Zuwendung und Ihre Anwesenheit werden dem Kind einen Teil der Anspannung nehmen und es lernt, dass es mit Ihnen belastende Gedanken loslassen kann.
Achten Sie tagsüber darauf, dass Ihr Kind ausreichend Bewegung hat, dies gibt ihm die Möglichkeit, eine körperliche Anspannung abzubauen. Die körperliche Aktivität sollte vor dem Abendessen enden, damit der Körper danach die Gelegenheit hat, in die Erholungsphase überzugehen.
Studien belegen, dass am Abend definitiv auf Zucker verzichtet werden sollte. Schauen Sie daher, was es zum Abendessen gibt, auch in Bezug auf ein Dessert oder ähnliches. Zucker raubt den Schlaf. Vielleicht beobachten Sie in der nächsten Zeit einmal, bei welchen Gerichten das Kind mehr aufgedreht ist und bei welchen nicht. Dies gilt im Übrigen nicht nur für Kinder, auch wir Erwachsenen sollten abends Zuckerhaltiges meiden. Tagsüber kann das Gehirn eher Energie brauchen, ebenso wie unser Körper, abends ist der Zucker schlechter verwertbar und putscht regelrecht auf.
Bei dem Flüssigkeitshaushalt sollte man auch ein Auge drauf haben. Tagsüber sind Kinder häufig so aktiv, dass sie nicht immer merken, wann sie Durst haben und wenn man Durst hat, ist es eigentlich auch schon zu spät. Sorgen Sie dafür, dass dem Kind tagsüber immer wieder Getränke angeboten werden (natürlich auch ohne Zucker), denn die meisten Kinder trinken zu wenig. Vor dem Zubettgehen kann man dann die Flüssigkeitszufuhr eher reduzieren, damit das Kind nicht wach wird, weil es zur Toilette muss.
Lesen Sie im nächsten Blog noch ein paar weitere nützliche Tipps, die ihrem Kind zu besserem Schlaf verhelfen können.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an mich.
Herzliche Grüße,
Renate Münz