Oft wird der Begriff Work-Life-Balance dafür benutzt, um zu betonen, dass das Leben im Focus stehen sollte und nicht die Arbeit. Hier bekommt der Bereich Arbeit durch diese Hierachie eine Wertung. Eine Wertung in der Form, dass der Bereich Arbeit als negativ empfunden wird.

Die Work-Life-Balance soll darlegen, dass zwischen beiden Bereichen, privaten Interessen und beruflichen Verpflichtungen, eine Art Gleichgewicht herrscht. Dies bitte ich nun die Leser nicht miss zu verstehen. Es geht nicht unbedingt darum, dass beide Bereiche gleich stark gewichtet werden oder die gleiche Zeit an Stunden erhalten. Dann käme man auch in Zuteilungsschwierigkeiten: Würde Schlaf zum Beispiel nur zu privatem Interesse zählen? Aber der Arbeitgeber hätte bestimmt auch ein hohes Interesse daran, dass man ausgeschlafen zur Arbeit kommt und dadurch bessere Ergebnisse erzielt.

Umgekehrt kann auch die Freizeitgestaltung in Stress ausarten. Die ehrenamtlichen Tätigkeiten in Vereinen und Verbänden- egal welcher Art- ist gern gesehen, aber kann ganz schön ans Zeitmanagement gehen. Und plötzlich geht man in seiner Freizeit ebenfalls Verpflichtungen ein.  Es gibt Menschen, die den Eindruck haben, in ihrer Freizeit aktiv sein zu müssen oder dort auch immer das Beste geben zu müssen.  Besonders gefährdet sind hier die Perfektionisten unter uns.

Es geht jetzt auch hier nicht darum, dass ich empfehlen möchte, mehr „Nein“ zu Dingen zu sagen.

Nein, es geht eher darum, dass man eine individuelle Balance findet, die zu den eigenen Bedürfnissen und der Lebensweise passt.

Eine individuelle Balance bietet mehr Ausgeglichenheit, weniger Stress und auch Gesundheit.

Aber ist Arbeit immer negativ in dieser Bewertung mit Stress in Verbindung zu bringen? Und in der Freizeit haben wir nie Stress?

Nun, das stimmt wohl nicht so ganz….

Es gibt Menschen, die sehr gerne ihrer Arbeit nachgehen. Mir geht es mit meiner „Berufung des Therapeuten“ ebenso. Diese Tätigkeit empfinde ich weniger als Arbeit, sondern eher als Erfüllung. Ich bin zufrieden am Ende des Tages, wenn mir ein Mensch für meine Hilfe dankt und es demjenigen besser geht.

Achtung, hierfür gibt es noch ein neues Wort: Lifeblendig! Die Verschmelzung von Arbeit und Leben.

Durch bewusste Entscheidungen in allen Lebensbereichen können wir uns vor übermäßigen Extremen und Stress schützen.

Daher wird es in dem nächsten Teil meines Blogs darum gehen, euch ein paar Tipps zu geben, wie ihr für euch die Balance zwischen den einzelnen Lebensbereich finden könnt und wie man sich ein geeignetes Stress- und Zeitmanagement aneignet.

Bis dahin wünsche ich eine schöne erholsame und erfüllte Zeit mit vielen Sonnenstunden.

Herzlichst eure Renate Münz